Was macht Acrylglas so besonders?

Acrylglas ist kein Glas im eigentlichen Sinne, sondern ein synthetischer Kunststoff. Die korrekte chemische Bezeichnung lautet Polymethylmethacrylat oder auch kurz PMMA.

Acrylglas wird auch oft als Plexiglas® bezeichnet, was allerdings seit 1933 ein eingetragenes Markenzeichen ist.

Herstellung und Einsatz von Acrylglas

Die einzelnen Komponenten, aus denen PMMA hergestellt wird, sind Aceton, Schwefelsäure, Blausäure und Methanol. Diese giftigen Ausgangsstoffe werden mit Hilfe von Polymerisation in gesundheitlich unbedenkliches Acrylglas umgewandelt.

Der Gebäudereiniger kommt mit PMMA wahrscheinlich vor allem im Sanitärbereich in Berührung. Badewannen, Waschbecken und allerlei andere Ausstattungsgegenstände können daraus bestehen. Aber auch Trennwände oder Glaseinsätze in Möbeln, Schaukästen und Leuchtenabdeckungen können aus Acrylglas hergestellt sein.
Besondere Eigenschaften

PMMA mag auf den ersten Blick wie normales Glas erscheinen, die Unterschiede sind jedoch enorm:

    • schlagfest und elastisch
    • unempfindlich gegenüber Licht und Witterung
    • alterungsbeständig ohne Vergilben im Außenbereich
    • nicht gesundheitsschädlich
    • keine scharfkantigen Bruchstücke
    • thermoplastisch, das heißt bei Temperaturen über 100 Grad Celsius leicht verformbar
    • leichter als Glas aufgrund der etwa 50 Prozent geringeren Dichte
    • zieht Staub stark an
    • empfindlich gegenüber Kratzern, Alkohol, Benzin, ätherischen Ölen (Vorsicht bei Acrylbadewannen!) und vielen organischen Lösemitteln

Acrylglas professionell reinigen

So bitte nicht:

  • Trockene Reinigungstextilien sollten bei der Reinigung nie zum Einsatz kommen, da sie die elektrostatischen Aufladung des Acrylglases verstärken können. Dadurch zieht das PMMA extrem viel Staub an.
  • Auf die Verwendung von Mikrofasertüchern sollte die Reinigungskraft besser verzichten, da sie die Oberfläche verkratzen können.
  • Abrasive – also schleifende -, saure oder alkalische Reinigungsmittel dürfen ebenso wenig genutzt werden wie lösemittelhaltige Reiniger.

Besser so:

  • Weiche Tücher oder Schwämme benutzen, die mit einem Neutralreiniger benetzt wurden.
  • Wenn vom Hersteller spezielle Reinigungsmittel oder Pflegesets angeboten werden, sollten diese genutzt werden.

Welche Schäden können auftreten?

Schäden auf PMMA lassen sich generell nur sehr schwierig, in den überwiegenden Fällen aber gar nicht reparieren.

Die Liste reicht dabei von Kratzern und anderen Gebrauchsspuren über Brandflecken oder -löcher bis hin zu Beschädigungen durch Graffitis beziehungsweise Permanentmarker. Kommt Acrylglas mit Alkohol oder Aceton in Berührung, kann das unschöne Trübungen und sogar Risse hervorrufen.